Allgemein



Taekwondo

Geschichte

Prüfungsmaterialen


Taekwondo ist sowohl national als auch international in sehr viele Verbände zersplittert; es lassen sich allerdings zwei dominante Organisationen identifizieren: die beiden Weltverbände ITF (International Taekwon-Do Federation, gegründet im Jahr 1966) und WTF (World Taekwondo Federation, gegründet 1973).

Darüber hinaus gibt es viele unabhängige Schulen, die sich mehr oder weniger an die Verbandsstile anlehnen oder sich am "traditionellen" Taekwondo-Stil orientieren, wie er ursprünglich von General Choi Hong Hi in den 1950er und 1960er Jahren entwickelt wurde (Beispiel: "Traditionelles Taekwondo" nach Kwon, Jae-Hwa).


Die zwei größten Verbände: ITF und WTF

Die ITF hat ihren Sitz in Wien, nachdem ihr Gründer General Choi Hong Hi nach Kanada emigrierte und den Sitz der ITF zunächst nach Toronto und dann 1985 nach Wien verlegt hatte.

Die WTF hat ihren Sitz in Seoul(Südkorea), der Gründer ist Kim Un-Yong. Sie wurde 1973 als Reaktion auf die Emigration von General Choi und die parallel stattfindende Verlegung der ITF-Zentrale gegründet. Begründung dafür war, daß Taekwondo als koreanischer Nationalsport seinen Zentralsitz unbedingt in Korea haben sollte. Unter dem Dach der WTF findet das olympische Taekwondo statt, d. h. eine Teilnahme an den olympischen Spielen ist nur als Angehöriger der WTF möglich.


Stilunterschiede

Aus verbandspolitischen Gründen haben sich im Taekwondo verschiedene Stile entwickelt, auch deshalb, weil sich gerade die großen Weltverbände gezielt weiterentwickeln: vor allem die WTF versucht, den Sport publikumswirksamer und damit die Wettkämpfe attraktiver zu gestalten. Demgegenüber setzen die traditionellen Schulen auf das Althergebrachte, das sie bewahren wollen. Die Stile unterscheiden sich daher vor allem in den Formenläufen, in der Namensgebung der Techniken sowie in der Art des Wettkampfes. Die Techniken selbst sind im Grunde identisch. Hinzu kommt, dass diverse Großmeister den jeweiligen Stil ebenfalls leicht beeinflussen, was dazu führt, dass alle untergeordneten Schulen diesen Stil übernehmen. Dies betrifft vor allem bestimmte Techniken und hier insbesondere den jeweiligen Bewegungsablauf. Einige Großmeister verlangen weiche, fließende Bewegungen, andere kantig-dynamische. Auch die Ausführungsgeschwindigkeit der jeweiligen Technik unterscheidet sich oftmals.


Schreibweisen

Zur Abgrenzung musste sogar die Schreibweise des Begriffes Taekwondo herhalten. Traditionell heißt es Taekwon-Do, diese Schreibweise hat auch die ITF behalten. Die WTF schreibt den Namen "Taekwondo". Manche Schulen trennen die Silben komplett und schreiben "Tae-Kwon-Do". Auch Techniken werden manchmal unterschiedlich benannt, obwohl sie in gleicher Weise ausgeführt werden. Das resultiert vor allem darin, dass die Übersetzung der koreanischen Schreibweisen in westliche Schriften nicht ganz eindeutig ist. Daher können solche Bezeichnungen voneinander abweichen (vgl. Taekwondo-Begriffe).


Unterschiede



WTF:

Formen: Poomse.

Kampf:

Vollkontakt mit (weichem) Helm, Schutzweste, Tiefschutz, Unterarm- und Schienbeinschoner sowie je nach Altersklasse auch mit Spannschutz. Ein Zahnschutz ist optional, aber auf vielen Turnieren vorgeschrieben. Im Vordergrund stehen Fußtechniken zum Körper und Kopf. Handtechniken zum Kopf sind nicht erlaubt, bei Handtechniken zum Körper ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Ausführende einen Punkt dafür erhält. Tiefe Fußtechniken (auf die Beine) sind verboten.


ITF:

Formen: Tul.

Kampf:

Semikontakt mit Hand- und Fußschutz. Fußtechniken in allen Varianten und Kombinationen werden kombiniert mit realen Faustkampftechniken, auch Fauststoßtechniken zum Kopf.
"traditionell" Hyong Ohne Kontakt beziehungsweise nur Leichtkontakt, kein Schutz. Bis auf wenige potentiell sehr gefährliche Ausnahmen (zum Beispiel Handkante gegen den Hals) sind alle regulären Taekwondo-Techniken erlaubt. Man darf allerdings den Gegner dabei nicht oder nur leicht berühren, was bedeutet, dass man die Techniken sehr gut beherrschen muss, um sie kontrollieren zu können.